Was genau bedeutet eigentlich Kreislaufwirtschaft bzw. Circular Economy? Das ist die Wiederverwendung aller Bestandteile eines Produkts in gleicher Qualität und für ein neues gleichwertiges Produkt.
Wir verfügen nicht über unendliche Ressourcen und müssen daher sparsam mit ihnen umgehen – das ist die Quintessenz von Circular Economy bzw. Kreislaufwirtschaft. Eindeutige Sache, oder?
Auch wenn das einleuchtend und momentan in aller Munde ist: Diese Botschaft ist immer noch nicht bei allen angekommen. Vor allem der Wirtschaftssektor tut sich noch schwer damit, von alten Gewohnheiten auf die neuen Anforderungen umzustellen. Ein Löwenanteil der weltweit verbrauchten Rohstoffe geht auf das Konto der Wirtschaft. Dazu kommt die Energie, die für die Herstellung der Güter und den Transport benötigt wird.
Entscheidend dabei ist, dass Produkte weit über Bedarf produziert und viel zu schnell wieder entsorgt werden. Dadurch entstehen nicht nur überflüssige Müllberge, sondern die Rohstoffverknappung und die Erderwärmung werden so drastisch vorangetrieben.
Je seltener und knapper die Rohstoffe in der Natur werden, desto höher ihr Preis. Die Produkte würden also unweigerlich viel teurer werden.
Das wird uns nur durch ein komplettes Umdenken gelingen. Nur, wenn wir alle konsequent unseren Konsum überdenken und unser Verhalten ändern, werden wir darin erfolgreich sein.
Was müssen wir besser machen? Auf Wirtschaftsseite keine Überproduktion und keine Linearwirtschaft mehr. Produziert wird nach Bedarf und bereits bei der Produktinnovation muss die Wirtschaft die Recyclingkonformität im Auge haben.
Aber auch wir Verbraucher sind gefragt. Wir müssen schleunigst weg von der Wegwerfmentalität hin zu einem Bewusstsein für nachhaltige und regionale Produkte. Und das, was wir konsumieren, müssen wir korrekt entsorgen.
Was gewinnen wir dadurch? Mehr als genug! Unser Müll kann wiederverwertet werden. Das reduziert die Abfallmenge erheblich. Gleichzeitig beuten wir weniger Rohstoffe aus und schonen so aktiv unsere Umwelt. Momentan werden mehr als 60 % natürlicher Rohstoffe nicht der Kreislaufwirtschaft zugeführt. Sie sind für immer verloren. Unglaublich, oder? Nebenbei sorgt Circular Economy dafür, dass sich unser CO2-Footprint stark verbessert.
Auf den Punkt gebracht: Wir bei PDR leben Kreislaufwirtschaft bereits seit fast 30 Jahren und waren schon immer davon überzeugt, dass das der einzig richtige Weg ist. Unsere Recyclinglösungen für gebrauchte PU-Schaumdosen und Druckerpatronen tragen täglich zur Ressourcenschonung bei. Parallel dazu sind wir permanent bestrebt, neue Recyclinglösungen auch für andere gebrauchte Produkte bzw. Produktionsreste zu finden. Ein Beispiel dafür ist die stoffliche Verwertung von Abfällen, die bei der Herstellung von Schleifmitteln anfallen. Zusammen mit externen Partnern aus Wissenschaft und Industrie haben wir ein innovatives Recyclingverfahren dafür entwickelt.
Die Natur war schon vor uns da und ist für den Menschen eine Schatztruhe in mehrfacher Hinsicht. Sie bietet uns nicht nur unseren Überlebensraum, sondern macht uns vor, wie Circular Economy praktisch umgesetzt wird. Denn in der Natur wird nichts verschwendet. Alles unterliegt einem immer wiederkehrenden Kreislauf und hat eine ganz spezielle Funktion.
Die Natur dient uns als unerschöpfliche Inspiration für neue Produktlösungen. Nehmen wir z. B. den Selbstreinigungseffekt für Oberflächen nach Vorbild von Lotusblumenblättern, das Prinzip für Haftfolien anhand des Überkopfhängens von Geckos oder Fassadenjalousien ohne Gelenke wie der Klapptrick bei der Paradiesblume.
Auch indigene Völker leben uns beispielhaft vor, wie man verantwortungsvoll mit wertvollen Rohstoffen umgeht: Man nimmt sich nur, was man tatsächlich für das Überleben benötigt und verwertet das komplett ohne etwas wegzuwerfen. Das ist Kreislaufwirtschaft pur.
Wie beim Recycling von Druckerpatronen bei PDR: Sie werden nach Typen sortiert und getrennt, um eine hohe Reinheit der zurückgewonnenen Rohstoffe und Produkte zu garantieren. In einem mehrstufigen Recyclingverfahren werden Edelmetalle, hochwertige Kunststoffe und Stahl zurückgewonnen. Diese gehen wieder zurück in den Produktionskreislauf. So geht Kreislaufwirtschaft.
Wer hat ihn noch nicht gehört? Den griffigen Slogan aus dem Englischen, auch 3R-Prinzip genannt: Reduce, Reuse, Recycle.
Nehmen wir z. B. die Montageschaumdose. Wir recyceln ja nicht nur das „Drumherum“, sondern auch das „Innendrin“. Unsere allgemeine Verwertungsquote liegt bei 95 %. Stofflich verwertet werden rund 80 %. Bei einer Menge von ca. 24 Millionen verkauften Bauschaumdosen pro Jahr in Deutschland kommt da eine ganze Menge zusammen.
Das wiedergewonnene PU-Prepolymer wird bei der Produktion neuer Bauschäume wiedereingesetzt. Ein geschlossener Kreislauf. Alu/Weißblech geht in die Verhüttung und wird eingeschmolzen. Die Kunststoffe PE und PP verarbeiten wir zu Kunststoffmahlgut und reichen sie an die Kunststoffindustrie weiter. Das Treibgas wird an die Aerosolindustrie abgegeben. Sogar die Umverpackungen, also die Kartons – unsere eigenen kostenfreien Rücksendekartons – werden so lange wiederverwendet wie möglich.
Richtig Entsorgen ist also ein Gewinn für uns alle!
Lohnt sich der Aufwand überhaupt? Ob man es glaubt oder nicht, es gibt immer noch Zweifler, die diese Frage stellen. Darauf von uns ein klares JA.
Wer profitiert wirklich von Kreislaufwirtschaft? Fakt ist, wir profitieren alle davon. Im Gegensatz zu dem bisherigen Modell, bei dem die Industrie der größte Nutznießer ist, weil wir alle zu oft, zu viel kaufen, was wir dann zu schnell wieder wegwerfen. Betreiben wir aber konsequent Circular Economy, sind wir alle auf der Gewinnerseite.
Unser Konsum: Nachhaltige Produkte halten länger, lassen sich besser reparieren und sind qualitativ hochwertiger bzw. gesünder. Zudem unterstützen wir damit unsere Region. So reduzieren wir ganz nebenbei noch CO2-Emissionen durch Transporte.
Unser Klima: Wenn die Wirtschaft keine Übermengen produziert, lange Transportwege vermeidet und wiederverwendbare Materialien einsetzt, kann sie auf einen Schlag große Mengen an umweltschädlichen Emissionen reduzieren und wertvolle Ressourcen schonen. Nur so gebieten wir der Erderwärmung Einhalt.
Unsere Umwelt: Ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Rohstoffen schützt unseren Planeten und bewahrt auch künftigen Generationen einen gesunden Lebensraum. Die Abkehr von der Wegwerfmentalität und dem bloßen Konsumstreben beschert dem zerbrechlichen ökologischen Gefüge wieder die nötige Balance und schützt Artenvielfalt und Biodiversität.
Wir können es schaffen, wenn wir alle an einem Strang ziehen! Circular Economy at first!
Jeder Einzelne ist ein Rädchen in der Kreislaufwirtschaft. Nur zusammen können wir konsequent Circular Economy umsetzen.
Fazit: sich schon beim Kauf für recyclingfähige Produkte entscheiden, den Abfall korrekt trennen und bewusst konsumieren. Dann haben wir schon ganz viel richtig gemacht.
Details zur richtigen Mülltrennung hier.