Die Pandemie hat die aktuelle Rohstoffknappheit am Bau beschleunigt, ursächlich ist sie nicht. Mit der neuen Weltmacht China und den aufstrebenden Schwellenländern wird der Wettbewerb um die begrenzten Ressourcen immer schärfer werden.
Spätestens jetzt ist klar, dass ein „weiter so“ keine Option ist. Wir müssen Ressourcen effizienter nutzen, sonst wird der Rohstoffmangel zum limitierenden Faktor. Dazu ist es nötig, den Materialeinsatz bei Produkten und Verpackungen zu reduzieren. Die Lebensdauer von Produkten muss wieder steigen. Und zu guter Letzt muss Recycling dafür sorgen, dass Materialien mehrmals genutzt werden können.
Da reichen keine Appelle, dass Betriebe und Endverbraucher vorhandene Recyclingsysteme intensiver und sorgfältiger nutzen. Das ist natürlich wichtig, aber das Umdenken ist viel umfassender. Bereits bei der Produktentwicklung muss das Recycling mitgedacht werden. Hersteller sollten sich dazu Recyclingspezialisten ins Boot holen, um die spätere Trennung von Rohstoffen gleich bei der Entwicklung zu berücksichtigen.
Die Aufgabe der Recyclingunternehmen liegt darin, wirtschaftliche Wiederverwertungslösungen zu entwickeln und effiziente Wege zu finden, die gebrauchten Produkte aus dem Markt zurückzuholen. Je kleinteiliger die Abfälle sind, desto größer ist die Herausforderung bei der Logistik. Dazu gehört, dass sich Hersteller einer Branche zusammenschließen, um gemeinsam eine Recyclinglösung auf die Beine zu stellen. Nur so kommen Mengen zusammen, die für eine Wiederverwendung attraktiv sind. Denken Sie zum Beispiel an Dichtstoffe, die auf dem Bau verwendet werden.
Doch all das nützt wenig, wenn die wiedergewonnenen Rohstoffe nicht den Weg zurück in die Produktion finden. Hier braucht es die Bereitschaft der Hersteller, ihre Produktionsverfahren auf den Einsatz von Rezyklaten anzupassen und so flexibel zu gestalten, dass sie geringfügige Schwankungen in der Rezyklatqualität ohne Qualitätsverlust beim Produkt ausgleichen können.
Generell wird es nötig sein, dass sich die Einstellung gegenüber Recyclingrohstoffen ändert. Hier gilt häufig noch die alten Denke, dass Rezyklate nicht nur genau dieselben Qualitätsmerkmale aufweisen müssen wie frische Rohware, sondern auch noch mindestens 20 Prozent preiswerter sein sollen.
Glücklicherweise gibt es hier erste Anzeichen, dass sich das Mindset langsam ändert. Aus der Praxis eines Recyclingspezialisten für kleinteilige Sonderabfälle kann ich berichten, dass sich in letzter Zeit viel häufiger Nachhaltigkeitsverantwortliche bei uns melden. Früher waren es immer die Einkäufer, die lediglich sehen wollten, ob sie mit Rezyklaten die Kosten drücken können.
Als mittelständisches Recyclingunternehmen mit Sitz in Thurnau/Oberfranken hat sich die PDR Recycling GmbH + Co KG auf intelligente Lösungen zur stofflichen Verwertung von Produktions-, Produkt- und Verpackungsabfällen spezialisiert. Die Leistungen beginnen bei der Entwicklung von Stoffstromkonzepten und Recyclingtechnologien und reichen bis zur Vermarktung der Produkte.